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Der Vertrag von Pressburg

Am 25. Juli 1491 - nach langer Belagerung - eroberte König Wladislaw von Ungarn und Böhmen Stuhlweißenburg von den Reichstruppen zurück. Der Verlust der ungarischen Krönungsstadt bzw. der bevorstehende Krieg in der Bretagne gegen Frankreich brachte Kaiser Friedrich III. dazu,Friedensverhandlungen mit König Wladislaw zu beginnen.

Die Gesandtschaften der Herrscher saßen einander im September 1491 am Verhandlungstisch gegenüber, sie konnten jedoch kein Übereinkommen erzielen: Der Kaiser beharrte energisch auf der Bestätigung des Vertrages von Wiener Neustadt, mit dem die habsburgischen Erbfolge auf den ungarischen Thron 1463 garantiert wurde.

Die Ereignisse im Herbst 1491 (der Angriff des Bruders von König Wladislaw, Herzog Johann Albrecht im Nordosten, die osmanischen Aktivitäten im Süden, die Erfolge der Truppen Maximilians an der österreichisch-ungarischen Grenze im Westen) zwang Wladislaw dazu, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Die Kriegsteilnehmer schlossen am 7. November 1491 den Frieden von Preßburg. Die Habsburger erkannten Wladislaw als tatsächlichen König Ungarns an und verpflichteten sich, die dem König Maximilian gehuldigten und noch besetzten Burgen in Ungarn zu übergeben.

Als Gegenleistung verzichtete Wladislaw auf die Eroberungen von König Matthias Corvinus in den österreichischen Erbländern, erlaubte dem Kaiser sowie dessen Sohn, dem römisch-deutschen König und den ungarischen Königstitel zu führen. Last but not least unterwarf er sich der Bestimmung, den Habsburgern einen bedeutenden Betrag als Kriegsentschädigung zu bezahlen. Die zweifelsohne wichtigste Vereinbarung im Preßburger Friedensvertrag lautete: Falls Wladislaw oder seine Nachfolger im Mannesstamm erlöschen würden, sollten König Maximilian oder seine Nachkommen den ungarischen Thron besteigen. Das Erbfolgerecht Maximilians wurde im März 1492 in Ofen auch von den ungarischen, slawonischen und den kroatischen Ständen bestätigt.

Tibor Neumann


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