Am 27. Februar 1497 schloss Leonhard von Görz einen Tauschvertrag mit Maximilian, bei dem Friauler Gebiete der Görzer Grafen gegen Gebiete in Oberkärnten getauscht wurden. Beim Abschluss diese Vertrags dürfte Leonhard ein zuvor gegebenes Erbversprechen bekräftig haben. Maximilian wusste, dass letztendlich die Zeit für die Habsburger arbeitete und seine Familie schließlich das Erbe der Görzer Grafen sowohl in Osttirol als auch im Gebiet östlich des Isonzo übernehmen würde.

Graf Leonhard von Görz starb am 12. April 1500, und seine gesamten Besitzungen fielen an Maximilian, darunter auch die Grafschaft Görz und Inneristrien. Maximilian handelte sofort und beorderte Truppen nach Görz, um sein Erbe gegenüber Venedig militärisch zu sichern.

Matthias Pfaffenbichler

Die Vladislavsche Landesordnung war die erste klare Kodifizierung des böhmischen Landesrechts. Alle früheren Versuche, die bis ins 13. Jahrhundert zurück datieren und auch mit den Bemühungen Karl IV. um Bestätigung seines Gesetzbuches Maiestas Carolina verbunden sind, waren erfolglos. Auch Georg von Podiebrad steht mit einem derartigen Versuch in den 1460er Jahre in Verbindung. Erfolg feierte erst Vladislav II., oder – besser gesagt – der böhmische Adel, der sich am meisten an der Verfassung dieses Gesetzbuches in den 80er und 90er Jahren beteiligt hatte.

Nach schwierigen Verhandlungen der Vertretung der Herren und Ritter wurde Ende der 90er Jahre der Text der Kodifizierung fixiert, vom Landtag am 11. März 1500 angenommen und die Drucklegung empfohlen (was ebenso im Jahr 1500 geschah). Die Landesordnung war vorrangig Ergebnis der Arbeit zweier Stände, der Herren und Ritter, und wandte sich stark gegen die Städte, die allmählich ihre in der hussitischen Revolution erkämpften politischen Rechte einbüßten. Hauptautor war der königliche Kammerprokurator Albrecht Rendl von Uschau.

Antonín Kalous