König Ferdinand von Aragon starb am 23. Januar 1516 in Madrigalejo. In seinem Testament vom 2. Mai 1512 hatte Ferdinand der Katholische seinen Enkel Ferdinand zum Regenten in Kastilien bestimmt. Nach dem Tod des Großvaters konnte der erst 12-jährige Infant die Regentschaft nicht antreten, die von Kardinal Jiménez de Cisneros übernommen wurde. Der in den Niederlanden weilende König Karl bestätigte am 4. Juni 1516 die Regentschaft Cisneros, der bis zur Ankunft Karls in Spanien die Interessen des Königs im Königreich Kastilien und im Königreich Aragon vertrat.

Matthias Pfaffenbichler

Wladislaw II von Ungarn und Böhmen stirbt – Die Folgen

Am 13. März 1516 verstarb Wladislaw in Buda. Der Wiener Vertrag von 1515 und das Testament des Königs beauftragten den polnischen König, Sigmund, und den römischen Kaiser, Maximilian, mit der Vormundschaft des jungen Königs. Doch die böhmischen und ungarischen Stände nahmen das nicht an, sie erklärten den zehnjährige Ludwig II. für mündig. Ludwig nahm an den Sitzungen des Königsrats teil. Eigentlich nahm ein Ständerat die Lenkung des Landes in seine Hand. Ursprünglich setzte dieses sich aus fünf Prälaten, sieben Magnaten und sechszehn Adeligen zusammen, doch später wurde es umorganisiert. Die Erzieher des Königs waren die wirklichen Vormünder: der Erzbischof von Gran, Thomas Bakócz, der Burggraf von Buda, Johann Bornemissza, und Markgraf Georg von Brandenburg. Bakócz verstarb wenig später, die beiden anderen spielten aber am Hof noch eine entscheidende Rolle. Der Hof blieb in Ungarn, beide Königreiche, Böhmen und Ungarn, wurden, wie in der Zeit von Wladislaw, von Buda aus geführt. 1521, nach dem Fall von Belgrád (heute Beograd, Serbien), legte Ludwig II. persönlich den Krönungseid ab. Bei seiner Krönung hatte ihn noch sein Vater für ihn gesprochen. So erklärte er sich endgültig für mündig.

– István Tringli