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25.7.1508 – St.-Jakobs-Mandat (Mandat gegen die Brüderunität)

Die neu entstehende Kirche, die Brüderunität, gewann in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts an Popularität. Deren Mitgliederzahl der wuchs bis 1500 auf ungefähr 5000 an. Um die Jahrhundertwende war die Brüderunität einer neuerlichen Verfolgung ausgesetzt, die nicht nur mit dem Disput zwischen Brüderunität und Dominikanern, den Aktivitäten der päpstlichen Legaten, verbunden war.

Die Verfolgung kumulierte in den Jahren 1507–1508; im Juli 1508 ordnete das St.-Jakubs-Mandat allen Mitgliedern der Brüderunität an, entweder in die katholische Kirche oder zu den Utraquisten überzutreten. Das Mandat bedeutete nicht die Beendigung der Aktivitäten der Brüderunität, stellte sie jedoch außerhalb des Gesetzes. Die Mitglieder der Brüderunität wirkten in Folge auf den Gütern der Adeligen, die sie unterstützten und beschützten. Zu den bedeutendsten untern ihnen zählten Vilém z Pernštejna/Wilhelm aus Pernstein und Kostkové z Postupic/ Kostka von Postupitz; die bedeutendsten Zentren der Brüderunität waren die Städte Mladá Boleslav in Böhmen sowie Prostějov, Přerov, Hranice oder Tovačov in Mähren.

Antonín Kalous


Krönung von Ludwig II in Ungarn, 1508

Wladislaw II wollte die Thronfolge seines einzigen Sohns so schnell wie möglich sichern. Er bat den ungarischen Königsrat bereits im Sommer 1507 darum, dass die Ratsherren die Einwilligung zur Krönung des damals einjährigen Kindes geben würden. Sein Ersuchen wurde zunächst zurückgewiesen, im Dezember wurde jedoch dem Plan zugestimmt. Am 4. Juni 1508 wurde der kaum zweijährige Prinz Ludwig als Ludwig II. in der alten ungarischen Krönungsstadt Stuhlweissenburg (Székesfehérvár) gekrönt. Zuletzt wurde 1440 ein Kind mit der ungarischen Krone gekrönt, als der Habsburger Ladislaus Posthumus gekrönt wurde. Den Krönungseid legte Wladislaw an seines Sohnes statt ab, die Krönungsmesse zelebrierte der Erzbischof von Gran, Kardinal Tomas Bakócz. Er krönte Ludwig mit der heiligen Krone Ungarns. Die weltlichen Dienste verrichtete der Palatin Imre Perényi, der dabei vom Zipser Grafen, Johann Szapolyai, unterstützt wurde. Das war ein Zeichen, dass er den Königssohn als Thronfolger annahm. Am Ende der Krönung wurde ein Turnier abgehalten, welches der Markgraf Georg von Brandenburg gewann. Ein Jahr später (11. März 1509) wurde Ludwig auch zum König von Böhmen gekrönt.

István Tringli

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